Katzenschutzreport des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
Der Deutsche Tierschutzbund deckt mit dem ersten großen Katzenschutzreport alarmierende Zahlen über das Leid der Tiere hierzulande auf. Die erschreckenden Daten über Tierquälerei und Streunerleid im Überblick.
Die häufigsten Formen von Tierquälerei bei Katzen, die den Tierheimen und Vereinen auffiel, hat der Tierschutzbund für den großen Katzenschutzreport aufgeschlüsselt. Mehrfachnennungen waren möglich, denn es kam vor, dass ein Tier unter mehreren Formen von Misshandlung litt. Hierbei wurden alle Fälle aufgenommen, auch solche, in denen jede Hilfe für die Katzen zu spät kam. Die Ergebnisse verteilen sich wie folgt:
- 86 Prozent aller Tiere waren ausgesetzt
- 77 Prozent nicht artgerecht gehalten, sprich aus Animal Hoarding, Käfighaltung oder Vernachlässigung übernommen
- 48 Prozent der Katzen wurden zusätzlich geschlagen oder getreten
- 43 Prozent waren von Vergiftungen betroffen
- 27 Prozent wurden ab- oder angeschossen
- 26 Prozent der aufgenommenen Katzen hatten nicht selbst zugefügte Verletzungen
- 16 Prozent der Katzen wurden in einer Tüte, Kiste o. ä. zum Sterben zurückgelassen
- 15 Prozent wurden von den Tierschützern ertränkt aufgefunden
- 10 Prozent wurden drangsaliert oder terrorisiert
- weitere 10 Prozent der Katzen wurden erschlagen aufgefunden
Zudem landeten immer mehr Katzen im Tierheim. Mehr als zwei Drittel der Tierschutzvereine (69 Prozent) gaben an, sie hätten in den letzten zwölf Monaten mehr Katzen aufnehmen müssen. Diese Tierheimtiere warteten nun auf ihr neues Zuhause – einige viel länger als andere. Oft spielten Alter, Größe und sogar die Fellfarbe eine Rolle. So gaben 47 Prozent der Tierheime an, dass schwarze Katzen schwerer vermittelt werden können als andersfarbige Artgenossen.
Nach Schätzungen des Deutschen Tierschutzbundes habe die Population der Straßenkatzen mittlerweile eine Größe von zwei Millionen Tieren erreicht. Dazu gebe es jedoch bislang keine genauen wissenschaftlichen Berechnungen. Denn die meist nur wenige Monate alt werdenden Tiere seien meist sehr scheu und mieden Menschen. Im Rahmen der Umfrage zum Katzenschutzreport konnte der Deutsche Tierschutzbund jedoch einige Daten erheben, die Handlungsbedarf unterstrichen.
Tierschützer zählten zwar die Populationen in den einzelnen Regionen, aber nicht bundesweit. Zudem wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, da viele Tiere verborgen lebten. Im Rahmen einer Katzenhalterbefragung konnte der Tierschutzbund zudem ermitteln, dass von den 15,2 Millionen in Deutschland gehaltenen Katzen circa zehn Prozent nicht kastriert sind. Also 1,52 Millionen Tiere, die im Freigang mit Streunern Nachwuchs produzieren könnten.
93 Prozent der befragten Tierschützer sehen dies in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Viele hätten sich in dieser Zeit eine oder mehrere Katzen angeschafft, aber jedoch versäumt, sich um eine Kastration zu kümmern. Auch hätten 20 Prozent der Befragten im Jahre 2022 im Rahmen einer YouGov-Umfrage gesagt, die Anschaffung ihres Haustieres zu bereuen. Zudem ist die Zahl der gehaltenen Tiere aus dem Jahr 2021 mit 16,4 Millionen beziffert worden, 2022 nur noch mit 15,2 Millionen. Wohin sind also 1,2 Millionen Katzen binnen eines Jahres verschwunden?
Alle Informationen zum Leid der Straßenkartzen im großen Katzenschutzreport
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